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Tests H hans 14 November 2014
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Dass Randal in seiner Welt überhaupt Freunde hat, verwundert. Dass sich einer seiner Freunde aufgrund der Bekanntschaft auf grauenhafte Art und Weise(n) das Leben nimmt, nicht wirklich. Einen erfolglosen, kleptomanischen, besserwisserischen und egomanischen Protagonisten zu spielen kann durchaus ein reizvolles Abenteuer sein. Randals widerwärtige und abartige Persönlichkeit macht es jedoch schwer, den Humor hinter seinen beleidigenden Worthülsen auszumachen. Humorvolle Stellen habe ich vergeblich gesucht. Tiefsinnigen und subtilen Humor damit natürlich auch. Aus dezent platzierten Anspielungen hat man versucht ein Gagfeuerwerk aufzubereiten, das in etwa so witzig ist, wie die letzte Folge von 7 Tage, 7 Köpfe. Die Rätsel sind völlig an den Haaren herbeigezogen und ziehen die so schon fade Geschichte noch künstlicher in die Länge. Alles wirkt zu überladen, zu konstruiert und am Ende wenig liebevoll umgesetzt. Aus einer prima Grundidee wurde es am Ende nicht nur für Randal nervig, diesen einen Montag immer und immer wieder neu zu durchlaufen. Mir erging es genauso.Julia Kleener_Apfel Gründel

Leider haben sich einige Befürchtungen aus der Vorschau bestätigt: Die hakelige Inventar-Steuerung und die abstrusen Rätsel nehmen dem Spiel viel von seinem Charme. Die langen Dialoge fand ich mit der Zeit auch recht ermüdend. Der Humor hat mich insgesamt ein wenig mehr angesprochen als meine Kollegen, allerdings wurde mir Randal mit der Zeit auch extrem unsymphatisch und die Anspielungen wirkten auf mich nach längerer Spielzeit ebenfalls eher aufgesetzt. Während die Boxversion von Daedalic gewohnt schön gestaltet ist und viele schöne Extras auffährt, kann das Spiel darin leider nicht alle Versprechen halten. Letzlich muss jeder Spieler selbst entscheiden, ob er mit den Kritikpunkten klar kommt - Randals Monday ist trotz allem ein respektables Erstlingswerk mit schönen Ideen. Doch es zeigt auch: Einen Rufus schüttelt man nicht einfach so aus dem Ärmel: Da steckt viel harte Arbeit dahinter, damit so etwas funktioniert.
Hans Duschl

Ok, ich oute mich! Ich mag den Humor in Randals Monday! Ich liebe die unglaublich vielen Referenzen, Anspielungen, Zitate im Spiel. Einige sind auch mir deutlich zu plump (die ganzen U-Bahn-Stationsnamen sind so ein Beispiel), viele andere finde ich hingegen super gelungen und auch nicht zu aufdringlich. Ich liebe es, in wirklich jedem Screen zig Sachen zu entdecken. Aber auch manche Dialoge und so ziemlich alles, was Randals Freund Matt vom Stapel lässt, finde ich einfach herrlich, auch dank der wirklich tollen Sprachausgabe. Klasse ist auch immer der Beginn eines neuen Tages, wenn man die Auswirkungen der Aktionen des Vortages zu spüren bekommt. Leider sind die Tage an sich meiner Meinung nach deutlich zu lang, denn auch wenn es Veränderungen gibt, sind es letztendlich immer wieder die gleichen Locations die man als Spieler besucht. Hier kommt auch das größte Manko des Spiels zu tragen: Das teils unterirdische, meist extrem abstruse Rätseldesign. Dazu noch das hakelige Inventar, relativ viele immer begehbare Screens, kaum vorhandene Hinweise, spürbare Ladezeiten und Laufwege, und schon verliere ich schnell die Lust am selber Rätseln. Da war mir die integrierte Lösungshilfe (oder eher: Komplettlösung) ein echter Segen, ohne die hätte ich vermutlich schon spätestens am dritten Tag frustriert aufgegeben. Mein Tipp: Schaut euch ein paar Videos vom Spiel an um zu sehen, ob der Humor euch liegt, denn allein davon lebt dieser Titel.
Axel Kothe

Von einem Geek-Adventure erwarte ich subtile, passend platzierte Anspielungen, die nicht jedem sofort ins Auge springen. Qualität vor Quantität. Außerdem hätte ich mir einen Protagonisten gewünscht, dem seine Mitmenschen nicht völlig egal sind und der offensichtlich nur Abscheu für sie übrig hat. Als jemand der schwarzen Humor mag, könnte ich das durchaus lustig finden - das ist es hier aber einfach nicht. Unter diesen Voraussetzungen leidet die eigentlich vielversprechende Geschichte, deren Facetten auch gut umgesetzt sind, leider sehr stark. Dazu kommen extrem langatmige Dialoge, bei denen ich mich nicht nur einmal zum Wegklicken verleitet sah. Außerdem natürlich das Rätseldesign, das extrem aufgesetzt und konstruiert wirkt und in Kombination mit dem schlecht benutzbaren Inventar zu Frustration führt. Nexus Game Studios scheinen Potenzial zu haben und ich hoffe, sie nutzen es bei einem eventuellen nächsten Adventure.