Anzeige

Bewertungsdetails

Tests DV Das Vieh 26 Mai 2013
detail

Wenn Daedalic ein neues Adventure aus Eigenproduktion veröffentlicht, sind die Erwartungen hoch. Ähnlich wie Lucas Arts in den 90ern konnten die Hamburger bisher mit jedem Titel überzeugen und konsequent, nach und nach, noch vorhandene Mängel eliminieren. The Night of the Rabbit startet mit einem ebenso hohen Anspruch ins Rennen, stolpert auf dem Weg aber immer wieder über die eigenen Hasenpfoten, beziehungsweise genauer gesagt über das Rätseldesign und die mageren Hinweise, die durchwachsene Sprecherleistung, das Pacing der Geschichte und einige kleine, aber in der Summe nervigen Schnitzer. Das ist einfach unglaublich schade, denn trotz der Fehler hat mich das Spiel geradezu an den Bildschirm gefesselt und ich habe jede freie Minute dazu genutzt, nach Mauswald zurückzukehren um Jerry ein Stück näher an sein Ziel zu führen. Und als dann schließlich der lange Abspann über den Bildschirm flimmerte, lehnte ich mich befriedigt zurück und hatte ein gutes Gefühl dabei. Dass es Daedalic eben doch wieder geschafft hatte, ein faszinierendes, wunderschönes Abenteuermärchen zu schaffen, allen Kritikpunkten zum Trotz.Axel Kothe
Ich bin sehr gerne durch Mauswald gestreift. Gut, ein paar Rätsel waren wirklich zum Mäusemelken, weil Herr Haselnuss mit hilfreichen Kommentaren geizte oder sinnvolle Kombinationen verweigerte. Auch begannen mich manche Dialogwiederholungen irgendwann zu nerven, etwa, wenn der Maulwurfmoderator zum x-ten Mal seinen Werbeslogan aufsagte. Ausnahmslos gefallen haben mir aber die wunderschön gezeichneten und sehr fantasievollen Ortschaften. Das Abenteuer entfaltete sich vor mir wie ein begehbares Bilderbuch. Zusammen mit der harmonischen Musik entstand eine nahezu magische Atmosphäre; besonders bei Nacht erschien mir Mauswald mit seinen Fabelwesen als eine geheimnisvolle Traumwelt. Anfangs war es auch eher diese dichte Atmosphäre, die mich immer wieder ins Spiel zog; die Geschichte schien mir zunächst nebensächlich. Später packte mich dann aber auch die Story, denn es wird auch so manch überraschender Aha-Moment geboten. Auch den harmlosen Humor mochte ich. Wenn andere Magazine bemängeln, dass die Witze oft flach und kindlich seien, haben sie meiner Meinung nach nicht geschnallt, dass auch darin Komik liegen kann. Wenn das kauzige Eichhörnchen beim Vortragen eines altbackenen Kinderwitzes vor lauter Lachen die Pointe vergisst, bringt mich das immerhin zum Schmunzeln. Davon abgesehen, erhebt das Spiel sicher nicht den Anspruch, eine Komödie zu sein. Dadurch, dass der Humor im Vergleich zu anderen Daedelic-Titeln abgeschwächt wurde, haben mich die teils rührenden Szenen stärker bewegt. Mir ist der gutmütige Jerremy ans Herz gewachsen. Sein Schicksal bekümmerte mich deutlich mehr, als das Wohlbefinden eines rücksichtslosen Rufus. Und während sich der Humor also auf kindlichem Niveau einpendelte, empfand ich die Geschichte durchaus als erwachsen. Zwar ist Mauswald von knuffigen Kleintieren bevölkert - doch die Bedrohungen, die sie umgeben, sind nicht zum Knuddeln. So hat mich The Night of the Rabbit mit seinem ganz eigenen Charme wirklich gut unterhalten können. Auch würde ich mich auf eine Fortsetzung freuen, denn manche Geschehnisse blieben bis zum fulminanten Finale noch etwas im Dunkeln.
Benjamin Klemen
Es sieht schön aus, es spielt sich bequem – und doch hat es mich mehrfach ziemlich genervt. Häufig klickt man sich schnell durch Dialoge, weil sich viele Dinge wiederholen oder der Sprecher unschön klingt und hin und wieder schreit man vor Frust bei einem Rätsel auf: Es gibt mehrere Dinge, die an dem Spiel stören. Und trotzdem bleibt schließlich das Gefühl, ein nettes kleines Märchen für Kinder mit fantastischer Musik gespielt zu haben. Am Ende habe ich es nicht bereut.