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Bewertungsdetails

Tests DV Das Vieh 07 August 2012
detail

Mich konnte Anna leider nicht überzeugen. Grafisch macht es Anfangs noch einen sehr guten Eindruck, später wird es mir zu eintönig, was allerdings auch an der gewählten Location liegt. Trotzdem gelingt es dem Spiel ganz hervorragend, eine beunruhigende, bedrückende Atmosphäre aufzubauen, die einen voller Anspannung durch das Haus schleichen lässt und einem auch hin und wieder einen ordentlichen Schrecken einjagt. Dazu die Story, die zwar etwas schleppend in Fahrt kommt, dann aber überzeugen kann. Demgegenüber steht das Gameplay, welches den Spieler oft ohne klare Aufgabe da stehen lässt. Da bleibt einem nichts anderes übrig, als schleichend die kleine Location abzulaufen und wahllos Dinge ausprobieren, in der Hoffnung dass sich dadurch ganz woanders im Haus eine Tür öffnet oder irgend etwas anderes geschieht. Dabei lässt auch noch das Rätseldesign arg zu wünschen übrig: So gibt es kurz vor Ende ein Rätsel mit Spiegeln, welches auf den ersten Blick nach dem großen Endrätsel aussieht. Tatsächlich gibt es aber exakt null Hinweise, wie dieses Rätsel logisch zu lösen ist, es geht nur durch stupides Ausprobieren bis man die richtige Reihenfolge hat. Ätzend. Schlecht umgesetzt und komplett überflüssig fand ich auch die Gestensteuerung, wie sie zum Beispiel beim Öffnen von Türen zum Einsatz kommt. Überhaupt wirkte die ganze Bedienung umständlich und nicht zu Ende gedacht. Zum Schluss noch ein positiver Punkt: Die Musik ist toll!

Die Bewertung von Anna ist mir schwer gefallen. Zum einen überzeugt die Atmosphäre und das allgemeine Spielerlebnis, zum anderen stört anfangs die Steuerung und die teilweise sehr eigenwilligen Rätsel bremsen den Spielfluss aus. Die Idee, den Ausgang der Geschichte vom Verhalten des Spielers abhängig zu machen, fand ich sehr gut, ebenso wie den immer mehr anziehenden Horror. Was bleibt, ist ein vielversprechendes Erstlingswerk, dem hoffentlich noch weitere Spiele folgen, die mit den genannten Problemen besser umgehen. Trotzdem: Ein Blick auf den Titel lohnt allemal.