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Tests G Gianni 27 Februar 2008
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Sunrise löste bei mir ein Wechselbad der Gefühle aus. In den ersten Stunden konnte ich mich noch an den Dialogen erfreuen, fand einige sogar ziemlich lustig. Als die Spielfiguren nach einer Handvoll Spielstunden immer noch rumfluchten und ich zum x-ten Mal ermahnt wurde, Rydecs kostbare Stimmbänder zu schonen, hatte ich davon genug. Erstens hat er ja anscheinend genug Energie, um minutenlange Streitgespräche mit seinen Kumpanen zu führen, zweitens bin ich der Spieler und als solcher möchte ich auch zu einem gewissen Grad das Sagen haben. Wenn ich weiß, dass wir später eine Brechstange oder ein Seil benötigen, möchte ich das Item bitteschön gleich mitnehmen und nicht erst nach einigen Stunden, wenn ich schon längst vergessen habe, wo es sich in der großen Spielwelt befindet und erst mühselig suchen muss. Klar, dafür gibt es ja die zugegeben mustergültige Spielhilfe, aber der eigentliche Sinn eines Adventures (Rätsel selbstständig zu lösen) ging mir dabei verloren. Sunrise ist kein Spiel, welches sich ausschließlich auf dessen Präsentation und fein ausgearbeitete Charaktere stützt, wie zum Beispiel Dreamfall oder Fahrenheit. Es wirbt darüber hinaus mit ausgeklügelten Rätseln, die aber in Wirklichkeit nur die Spielzeit strecken als dass sie unterhalten und non-Linearität, die es hier jedoch schlichtweg nicht gibt. Da ich unbedingt wissen wollte wie das Spiel endet, habe ich die Längen genervt in Kauf genommen und mich von einer guten Storysequenz zur nächsten gehangelt. Wer den destruktiven Humor des Spiels teilt, darf gerne einige Prozentpunkte auf die Wertung draufschlagen.